Nr.
6/2012 – Schulanfang 2012/13
Es
folgen hier die Texte der Seiten 2-7 dieses Kreidekreises.
Seite
8+1 bildet der A3-Kalender für Lehrerinnen und Lehrer
:
www.oeli-ug.at/krkr1206Kalender.pdf
Und
hier eine Version dieses Kalenders als 2 A4-Seiten zum Ausdrucken: www.oeli-ug.at/kal12-13A4.pdf
Den
Kalender gibt's auch mit lauter freien Zeilen für Notizen als 2 A4-Seiten: www.oeli-ug.at/kal12-13.pdf
Editorial
Liebe Kollegin, lieber Kollege!
Vor gut zweieinhalb Jahren gab’s PV-Wahlen und in knapp 2½ Jahren auch wieder.
Wir laden alle ein, über eine parteiunabhängige PV/Gewerkschafts-Kandidatur
nachzudenken und sagen unsere volle Unterstützung zu.
LehrerInnenvertretung darf weder
von Parteipolitik, noch vom zwanghaften Sparen domniert werden.
Unser PV-Motto: Mitbestimmung,
Transparenz und Solidarität als Mittel und Wege zum guten Schulklima.
LehrerInnenarbeit darf nicht vom
Dauerdruck (zu wenig Zeit, unfähige Schulleitung oder Schulaufsicht/-politik) bestimmt
sein.
Es muss darum gehen, die Schule
für SchülerInnen und LehrerInnen immer lebenswerter, sinnvoller und erfüllender
zu machen. Dazu brauchen wir weder überbordende Bürokratie, noch Dauerkontrolle,
noch überbewertete Prüfungsformalismen. Wir LehrerInnen wollen unterrichten,
mit den SchülerInnen arbeiten, in unterschiedlichsten Formen, motivierend,
eigenverantwortlich. Meint
’s ÖLI-Team und wünscht
euch ein sehr zufriedenstellendes Schuljahr.
Kontaktaufnahme
mit ÖLI:
Du hast Fragen zum Dienstrecht, zu deinem
Vertrag, zu Vorgängen in der Schule, zu Personalvertetung oder Gewerkschaft? Du
möchtest Anregungen geben, was die LehrerInnenvertretungen auf
Landes-/Bundesebene aufgreifen sollen? Oder willst selbst in parteiunabhängiger
LehrerInnen-Berufsgemeinschaft aktiv werden? Nimm Kontakt mit uns auf.
ÖLI-MandatarInnen und Kontaktpersonen findest du auf www.oeli-ug.at unter „Wir
über uns“ und dann entweder in der linken Spalte „ÖLI-UG Ansprechpersonen“ oder
in der rechten Spalte das Bundesland anklicken. Oder mail an: a@oeli-ug.at
Impressum: EHV: ÖLI-UG, Österreichische
LehrerInnen Initiative Unabhängige
GewerkschafterInnen für mehr Demokratie, 4643 Pettenbach, Pflasterweg 7.
Redaktion: Josef Gary Fuchsbauer. Papierauflage: 80.000. Kreidekreis ist das
Informations- u. Diskussionsorgan der ÖLI-UG.
LeserInnen-Beiträge
zu schulrelevanten Themen sind willkommen!
Kreidekreise nachlesen: www.oeli-ug.at/index.php?id=109
ÖLI-Beitritt bzw. Kreidekreisabonnement unter:
oeli@kreidekreis.net od. 0680 2124358, bzw. direkte Einzahlung von
€ 7,- für ein Kreidekreisabo / Jahr
€ 45,- für Mindestmitgliedsbeitrag / Jahr bzw.
€ 30,- Mitgliedsbeitrag / Monat inkl. Kreidekreis-Abo und Berufssrechtsschutz
auf „ÖLI“: IBAN: AT526000000078420320, BIC: OPSKATWW, bzw.PSK BLZ 60000, Nr
78420320
Bitte Name, Adr, email, Schule angeben. Danke
(Finanzamtsbestätigung „Berufsgemeinschaftsbeitrag“ wird Anfang 2013 zugesandt)
Neue Mittelschule: Schuss ins Knie per
Gesetz
oder: NMS muss mit Schiefern in der
Fußsohle laufen
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Wilfried Mayr, mayr@oeli-ug.at, ÖLI-Vorsitzender.
Zuerst das Gute: Auch in der ÖLI-UG schätzt man das Bemühen von U-Ministerin
Claudia Schmied, eine gemeinsame Schule der Schulpflichtigen durchsetzen zu
wollen. Nur in deutsch-sprachigen Ländern leistet man sich noch den Unverstand,
die folgenreiche (auch wegen self-fulfilling prophecy) Bildungsentscheidung
faktisch 9-Jährigen und ihren Erziehungsberechtigten abzuverlangen.
Weiters anerkennen
wir das Verdienst Schmieds, in großen Bereichen des Pflichtschulbereichs die
Klassenteilungszahl 25 endlich umgesetzt zu haben, nach 25 Jahren lautstarker
Forderungen seitens der Eltern und LehrerInnen.
Das weniger Erfreuliche: Schmied setzte per Gesetz durch, dass hinkünftig die an
Neuen Mittelschulen unterrichtenden „ProfessorInnen“ nur in den sogenannten
Hauptfächern Deutsch, Lebende Fremdsprache und Mathematik eingesetzt werden
dürfen. Ein echter Schuss ins Knie, der die bisher mögliche Optimierung des
Personaleinsatzes deutlich einschränkt. Zu wessen Gunsten eigentlich?
Beispiel: Nicht nur eine der bisher 434 (ab Sept. 2012: 698) Neuen
Mittelschulen in Öst. hat schon jahrelang keine in Physik/Chemie geprüfte
Lehrkraft mehr am Standort. Da
wäre es optimal,
diesen Schwachpunkt durch den Einsatz einer diesbezüglich sogar akademisch
ausgebildeten Lehrperson auszugleichen. Für die „Hauptfächer“ stehen ohnehin
genügend fachgeprüfte HS-LehrerInnen zur Verfügung. Diese potentielle Vernunftslösung
ist nunmehr leider nicht mehr möglich. Wie aus Vorarlberg zu vernehmen ist,
wurden dort die AkademikerInnen an den NMS bisher vor allem in „Nebenfächern“
eingesetzt. Diese alemannischen Überlegungen wurden sicher nicht aus Jux und
Tollerei so umgesetzt.
Diese neuen
gesetzlichen Bestimmungen sind ein weiteres Beispiel dafür, dass man
obrigkeitsseits unter Schulautonomie
lediglich die Möglichkeit versteht, laufende Einsparungen
standortautark umzusetzen. Wenn es aber darum geht, aus vorhandenen Ressourcen
die klügste und vernünftigste Umsetzungsvariante herauszufinden, klicken schon
die ministeriellen Handschellen. Ich sehe darin eine unverantwortliche
Bevormundung, die mit einer zeitgemäßen Schule des 21. Jahrhunderts unvereinbar
ist.
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Gary Fuchsbauers Seufzer bei den Dienstrechtsver-
handlungen zum 28 WE-Lehrverpflichtungsvorschlag
LeserInnenbriefe:
Ich
habe mich sehr über die Aussage "Lehrer sollen Sommer stärker für
Fortbildung nutzen" geärgert. Vor allem, weil an der PH-Tirol nur in der
ersten Ferienwoche Seminare angeboten werden. Wissen Sie, warum nicht auch in den anderen Wochen? So hätten wir
es weniger stressig in dieser Woche, die
Seminare würden sich nicht überschneiden, die Räume wären weniger
überlastet...
VS-Lehrerin,
Innsbruck
Ich
darf im ganzen Schuljahr 2 Fortbildungstage absolvieren - für mehr ist kein
Geld vorhanden!!!!.
BMHS-Lehrerin,
OÖ
Ich
finde es super, wenn der Kreidekreis jetzt online zugeschickt wird. Leider ist das Format (Spaltenform) zum Online-Lesen
nicht besonders geeignet. Wäre es möglich die Online-Ausgabe lesefreundlicher
zu layouten?
AHS-Lehrerin,
Graz
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OTS003112 | 12.07.2012
17:18 | Bildung / Gewerkschaften / Schulen / Persönlichkeit
ECCE HOMO SAPIENS SUPERIOR!
Zum Pensionsantritt von Kollegen Mag.
Reinhart Sellner
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Lieber Reinhart!
Ich habe die Ehre,
dir anlässlich deines Übertritts in den „Ruhestand“ seitens der ÖLI-UG und auch
als Privatmensch ein paar Zeilen im „Kreidekreis“ widmen zu dürfen. Für
Lobhudelei bin ich ja nicht gerade bekannt. Wenn die folgenden Zeilen danach
aussehen sollten (bei „Nachrufen“ ist es ja häufig der Fall), muss ich betonen,
dass darin keine einzige Übertreibung oder positive Unterstellung enthalten
ist.
Ich möchte drei
Aspekte deines Lebens etwas näher beleuchten: den Menschen, den Lehrer und den
politisch Aktiven.
Bei privaten Anlässen
konnte ich dich als einen Mitmenschen
kennen lernen, der auf die Anderen zugeht, ihnen immer Respekt entgegen bringt,
ihnen prinzipiell guten Willen unterstellt und in dieser Weise mit ihnen
verkehrt, was natürlich sehr angenehm ist. Dass andere Menschen in
ausreichender Anzahl nicht ganz so orientiert sind, hast du besonders auf
politischem Parkett laufend erfahren müssen, und es hat dich dennoch nicht
negativ verändert. Dein Optimismus und oft auch deine Fröhlichkeit strahlen
positiv auf deine Umgebung aus. Dazu kommt eine Einsatzbereitschaft, wie man
sie bei kaum einem anderen findet. Deinen Aussendungen hast du gern Emotionales
hinzu gefügt, dass heute so prächtiges Wetter herrscht und du dich darüber
freust, und besonders deine Liebe zu deiner heranwachsenden Tochter und ihrer
Mutter. Dass du ein ausgeprägter Familienmensch bist, könnte man nicht für
möglich halten, wenn man bedenkt, welches Arbeitspensum für die Unabhängigen du
neben deiner beruflichen Tätigkeit aufgebracht hast. Wo hast du dafür die Zeit
her genommen?
Ich
habe dich zum ersten Mal vor Jahrzehnten in einer ORF-TV-Jugendsendung
wahrgenommen, als der Moderator über diesen blondgelockten Singer/Songwriter
meinte, der unterrichtet als Professor an einem Gymnasium und singt nun ein
Lied für uns. Vielleicht kannst du dir meinen damaligen Gesichtsausdruck beim
Hören und Sehen vorstellen, denn die einzige Gemeinsamkeit zwischen meinen ProfessorInnen
und dir war die österreichische Staatsbürgerschaft. Heute noch machst du gern
Musik. Auch dafür dank ich dir.
Pädagoge warst du lang
und überaus gern. Mit den oben beschriebenen Eigenschaften hast du mehreren
Generationen von SchülerInnen Gelegenheit gegeben, Schule nicht als Ort von
dumpfem Büffeln erleben zu müssen, sondern als interessante Auseinandersetzung
mit dieser Welt in all ihren Facetten. An deinem letzten Unterrichtstag hast du
mich angerufen und auf die Mobilbox gesprochen. Du sagtest, dass du zwar schon
länger gewusst hast, dass dieser Tag kommen wird, aber jetzt spürst du es auch,
und zwar intensiv. Im Klang deiner Stimme lag so viel Trauer über den jetzt
anstehenden Verlust eines für dich sehr wichtigen Lebensbereichs. Ein weiterer
Beweis deiner Lebensfreude und deines Optimismus, denn ich kenne nicht
übermäßig viele im 66. Lebensjahr, die bei den sich laufend verschlechternden
schulischen Arbeitsbedingungen ihre Pensionierung betrauern.
Dein politisches Agieren ist gekennzeichnet
von Bemühen, Fairness, Konsequenz und unglaublicher Zähigkeit. Dein politischer
Standort definiert sich aus Gleichberechtigung, Wohlwollen und Gerechtigkeit. Hätten
wir im Parlament mehr Leute wie dich, bräuchten wir keine Untersuchungsausschüsse,
und es gäbe auch keine Politikverdrossenheit.
Du hast deinen
Standort überlegt definiert und hast ihm auch dann die Treue gehalten, wenn ein
rauer Wind dagegen blies. Ich habe keine Ahnung, in wie vielen Gremien du
dei-ner Überzeugung gemäß tätig warst und bist – für die Unabhängigen bist du immer noch ein
Fels in der Brandung, auf den wir blind
vertrauen können. Die
Griechen bezeichneten eine Privatperson, die sich um das Gemeinwesen nicht
kümmert, als ἰδιότης (Idiot), nicht ganz
ohne Grund. Du bist das glatte Gegenteil davon, klopfst jede Angelegenheit auf
Sinn und Fairness ab und bist stets aktiv als homo socialis. Ich bin sicher
nicht der Einzige, für den du ein Vorbild in dieser Art von
Leistungsbereitschaft geworden bist. Noch am jüngsten GÖD-Bundestag bist du wie
ein Eichhörnchen zu allem Notwendigen ans Rednerpult gewieselt, obwohl du
wusstest, dass hinter den Kulissen die Entscheidungen längst ausgeschnapst waren.
Aber ersparen soll man den Bonzen und Verhaberten nichts, diese Überzeugung teilen
wir.
Ich werde deinen
Gesichtsausdruck an einem anderen GÖD-Bundestag nie vergessen. Ein hohes Tier
blies glatte Lügen durchs Mikrophon. Nach seiner Rede gingst du zu ihm und
sagtest, er müsse doch wissen, dass das, was er eben sagte, in keiner Weise
stimme. „Natürlich!“, grinste er dich an.
Trotz vieler solcher
Erlebnisse hast du den Mut und deinen Optimismus nicht verloren, deinen
Widersachern hast du nie genehmigt, was sie sich so sehnlich wünschten: dass du
aufgibst, resignierst.
Weiter so, ad multos
annos! Und wenn es ein Jenseits gibt, dann werden wir uns dort ohnehin im
gewerkschaftlichen Betriebsausschuss wieder finden, auch ohne besondere
Einladung.
Wilfried
Mayr
Ein Antrag zum Abschied aus dem ZA AHS,
über den die FCG/ÖPU-Mehrheit nicht
abstimmen wollte
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Reinhart Sellner, ab 1. 9. 2012 für die gewerkschaftliche Arbeit voll von
der Unterrichtstätigkeit freigestellter Vertreter der ÖLI-UG in der GÖD und im
ÖGB, sellner@oeli-ug.at
Die letzte Sitzung vor den Sommerferien am
29.6.2012 begann mit einem Antrag der Mehrheit, der trotz Urlaubszeiten
sicherstellt, dass ein schwarzer 3. Vorsitzenden-Stellvertreter an die Post
kommt, auch wenn der Vorsitzende und seine beiden Stellvertreter grad nicht in
Wien sein sollten. Gemäß dem Verständnis der Mehrheitsfraktion konnte das nur
ein weiterer FCG/ÖPU-Mandatar sein. Der ÖLI-UG-Vorschlag, Reinhart Sellner
(ÖLI-UG) oder Michael Zahradnik (FSG/ahs) mit dieser zeitlich befristeten
Funktion zu betrauen und damit ein Zeichen in Richtung Kollegialorgan zu
setzen, wurde ignoriert - zwei ÖLI-Gegenstimmen, was soll´s. Als letzter
Tagesordnungspunkt dieser meiner letzten ZA-Sitzung stand mein Antrag zur Geschäftsführung
des ZA auf der Tagesordnung. Ich zitierte während des Verteilens der Tischvorlage einen der Grundsätze der von der
Mehrheitsfraktion so gering geschätzten finnischen Schule:
Kein Kind darf beschämt werden. Im Gegensatz dazu
habe ich in den 8 Jahren ZA-Arbeit Beschämung, untergriffige Geringschätzung
und Nichtbeachtung sachlich eingebrachter Vorschläge der parteiunabhängigen
ÖLIs durch die Mehrheitsfraktion erlebt, die in der Erinnerung die Momente
kollegialer Zusammenarbeit überwiegen.
„Der ZA AHS beschließt i.R. der im PVG
beschriebenen Aufgaben die sachorientierte Wahrnehmung der ArbeitnehmerInnen-Interessen
der AHS-Kolleginnen ins Zentrum seiner Tätigkeit zu stellen
und auf parteipolitisches Agieren bis hin zum Instrumentalisieren der
AHS-Personalvertretung für ÖVP-interne Richtungskämpfe in Zukunft zu
verzichten.
Begründung:
Der ZA AHS ist ein Kollegialorgan - der kollegiale
Austausch von Argumenten zur Erarbeitung einer gemeinsamen parteiunabhängigen
Beschlussfassung soll seine Arbeit im Interesse der KollegInnen
charakterisieren und nicht das Diktat der FCG-ÖPU-Mehrheitsfraktion.“
Die Reaktion auf meine Einleitung war ein Ausdruck
des Bedauerns, sollte ich mich durch die eine oder andere Äußerung verletzt
gefühlt haben, denn dies lag nie in der Absicht der Sprecher der
Mehrheitsfraktion. Nach dem Lesen des An-tragstextes herrschte einige Zeit
Schwei-gen, dann folgte empörtes Grimassieren und der Vorschlag, diesen Antrag
für obsolet zu erklären oder vorher die Sitzung für eine fraktionelle Beratung
der FCG zu unterbrechen. Nach dieser Pause folgte ein Gegenantrag, während dessen
Abstimmung der ZA-Vorsitzende und der FSG/ahs-Vertreter, der sich an dieser
Abstimmung nicht beteiligen wollte, den Sitzungsraum verließen. Mit den Stimmen
der FCG wurde folgendes beschlossen:
„Der ZA AHS dankt dem Vorsitzenden Mag. Gerhard
Riegler, dass er auch in bildungspolitisch turbulenten Zeiten die
sachorientierte Wahrnehmung der ArbeitnehmerInnen-Interessen der
AHS-KollegInnen immer ins Zentrum seiner Tätigkeit gestellt hat.“
Dass es in meinem Antrag zur Geschäftsführung nicht
um die Person des Vorsitzenden G. Riegler gegangen ist, sondern generell um die
standes- und parteipolitische Instrumentalisierung des
Personalvertretungsorgans ZA durch die Mehrheitsfraktion und zu ihrem Vorteil,
was Arbeitsmöglichkeiten, Freistellungen und Informationszugang betrifft, blieb
unbeachtet. Immerhin: die sachorientierte Wahrnehmung der
ArbeitnehmerInneninteressen der AHS-Kolleginnen als zentrale Aufgabe des ZA AHS
wurde bestätigt.
Gerhard Pušnik, FA-Vorsitzender in Vorarlberg, wird
gemäß AHS-ÖLI-Beschluss das frei werdende ÖLI-UG-Mandat ausüben. Ihm und Ingrid
Kalchmair ein fröhliches Glück auf!
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Faire Erwartungswerte
Faire Vergleiche unter unterschiedlichen
Rahmenbedingungen
–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
Karin
Holeczy, holeczy@oeli-ug.at, Mitglied
in DA u. GBA Salzburg-Umgebung
Nicht einmal heute –
wagt es das Bifie zu veröffentlichen, dass der österreichweite Mathematiktest
aus DREI Teilen bestand.
1.
Aufgaben zum
Mathematik- Wissen
2.
Fragen zum
familiären Umfeld
3.
Fragen zum/zur
unterrichtenden FachlehrerIn
Warum verschweigt
Bifie den dritten Teil des Tests,
die Fragen über die
Lehrperson?
Bei den Einschulungen
der TestlehrerInnen wurde kein Wort darüber verloren, dass die SchülerInnen
auch einen Fragebogen zu ihrem/r LehrerIn vorgelegt bekommen. Der Fragebogen
über den/die LehrerIn wird auch auf der Homepage des Bifies mit keinem Wort
erwähnt und in den Infobroschüren bleibt die Seite jungfräulich weiß.
Was ist fair daran,
das familiäre Umfeld der SchülerInnen abzufragen. Wer entscheidet, was fair
ist? Ist es fair, Deutsch als Muttersprache zu haben? Ist es fair, Bücher im
Wohnzimmer zu haben?
Ist es fair, die
LehrerInnen nicht zu informieren, dass auch sie Teil des Tests sind?
Jede Untersuchung hat
einen Zweck, ein Ziel.
Mathematisches Wissen
und Können abzufragen ist eines - familiäre Rahmenbedingungen schon ein ganz
anderes.
Worin liegt das Ziel, SchülerInnen über das
Lehrverhalten ihrer LehrerInnen zu befragen?
Fair wäre es gewesen,
uns zu informieren.
Fair wäre es gewesen,
die Anonymität der SchülerInnen wirklich zu wahren.
Wir LehrerInnen haben den Bildungsauftrag, die SchülerInnen
auf Datenschutzbestimmungen hinzuweisen, zu warnen, ihre Privatsphäre nicht
preiszugeben und über die Gefahren des Mobbings aufzuklären. Diese Testung kann
man als negatives Paradebeispiel verwenden!
"Wir beschließen
etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, ob was passiert.
Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten
gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter - Schritt
für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt." (Jean-Claude Juncker)
Ich schreie auf!!
(Bifie-Infos dazu nachzulesen auf: https://www.bifie.at/news/1765
)
Buchtipps
„Eine Stimmung des
Aufbruchs“
Der erste Band der neuen Studienreihe der Pädagogischen
Hochschule Steiermark beschäftigt sich mit aktuellen schulischen Initiativen
zur Stärkung der Selbst- und Sozialkompetenz der Heranwachsenden.
Die Anforderungen der
Wirtschaft an SchulabgängerInnen umfassen ein breites Spektrum an sozialen
Kompetenzen. Dieser Bedarf wurde vom Bildungswesen lange Zeit ignoriert; inzwischen
hat sich das Blatt unter dem Druck der Verhältnisse gewendet.
Wie breit und
vielfältig sich heute die Landschaft der Initiativen darstellt, die auf eine
Stärkung der Selbst- und Sozialkompetenz der SchülerInnen abzielen, davon wird hier ein umfassendes
Bild gezeichnet.
Ein besonderer Bedarf
Auf 294 Seiten haben
die Herausgeber, die Grazer Pädagogen Johann Gaisbacher und Hanns Jörg Pongratz,
ein informatives Kompendium zusammengestellt.
In den einleitenden
Beiträgen liefern die Genannten sowie die Unterrichtsforscherin Bettina
Greimel-Fuhrmann und die
Schulpsychologin und Pionierin des sozialen Lernens, Ruth Mitschka, die nötigen Begriffsklärungen, einen historischen
Abriss und die Begründungen für die Notwendigkeit, vor allem in den
berufsbildenden mittleren Schulen einen Fokus auf die Stärkung der sozialen
Kompetenzen zu legen: Die BMSen erfüllen eine besonders wichtige Aufgabe, weil
sie auch leistungsschwächeren Jugendlichen berufliche Perspektiven eröffnen und
die Betroffenen einen besonderen Bedarf haben, was die Kompensation
herkunftsbedingter sozialer Defizite betrifft.
Betriebe: generell zufrieden mit den sozialen
Kompetenzen
Der erste Teil des
Bandes stellt die Studie „Innovative Konzepte an berufsbildenden mittleren
Schulen in der Steiermark“ vor. Untersucht wurden dabei innovative Modelle von COOL über Konfliktmanagement bis zur Führung
eines Weltladens, die Qualifikationserwartungen der Wirtschaft sowie die
Sicht der SchulleiterInnen, der beteiligten Lehrkräfte und der SchülerInnen auf
die verschiedenen Initiativen. Die Ergebnisse sind ermutigend: Die Gesamtzustimmung
der SchulpartnerInnen zu den genannten
Initiativen ist hoch, und die Zufriedenheit der Arbeitgeber mit den Fähigkeiten der AbsolventInnen besser als
erwartet, auch und gerade, was deren soziale Kompetenzen betrifft.
Hinzuzufügen ist,
dass die Betriebe die
Bedeutung sozialer Kompetenzen
genauso hoch einschätzen wie die der fachlichen.
Vom Buddy-Projekt bis zu COOL
Im zweiten Teil des
Buches wird eine Reihe konkreter Initiativen genauer dargestellt. Die Mehrzahl
der Beiträge stammt von führend an der Umsetzung einschlägiger Aktivitäten
beteiligten PädagogInnen. Buddy-Projekte, Krisenintervention,
Schulsozialarbeit, die Unterrichtsfächer „Glück“ und „Soziales Lernen“,
Integrationsmaßnahmen für SchülerInnen mit Migrationshintergrund,
Lernstilanalyse, „Coopratives Offenes Lernen“ (COOL), die Handelsschule NEU und
architektonische Voraussetzungen für eine zeitgemäße Pädagogik werden hier
stellvertretend für eine Vielzahl an Initiativen beschrieben.
Die Lektüre des
Bandes macht die „Stimmung des Aufbruchs“ nachvollziehbar, welche die
Herausgeber in ihrem Editorial konstatieren; in weiten Teilen des
berufsbildenden mittleren und höheren Schulwesens wird der Entwicklung sozialer
Kompetenzen in Übereinstimmung mit der Prioritätensetzung der Wirtschaft ebenso
hohe Bedeutung zugemessen wie der Vermittlung fachlicher Fertigkeiten.
Mag. Christian Stenner
Johann Gaisbacher,
Hanns Jörg Pongratz (Hrsg.): Persönlichkeiten stärken. Initiativen zur
Förderung der Selbst- und Sozialkompetenz an berufsbildenden mittleren und höheren
Schulen. (=Studienreihe der PH Steiermark, Bd. 1). Graz: Leykam 2012. 294
S., EUR 26,50.
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Ausgemobbt!
Petra Smutny und
Herbert Hopf, 2. Auflage 2012, Ratgeber
(MANZrecht.verständlich)
Generell bin ich
keine Freundin von "Ratgebern", lese lieber Literatur (und hole mir
die Lektionen fürs
Leben durch
Erleiden....). Aber bei dieser Lektüre ist mir heiß und kalt geworden. Jahrelang
hatte ich als Betroffene hundert Erklärungen für meinen Leidensdruck –
Dünnhäutigkeit, Wechselbeschwerden, schwaches Nervenkostüm, Zickenkrieg,
Eifersucht, Schlafstörungen, Partnerstress, Überempfindlichkeit – nur nicht den
Funken eines Verdachtes, dass da jemand eine strafbare Handlung begeht, bei der
ich schlicht als Opfer auserkoren war.
Durch meine
Unwissenheit und die für Mobbingopfer typische hochgradige Verunsicherung
gepaart mit verwirrend vielfältiger Rechtslage war mir eine angemessene Reaktion
nicht möglich.
Hätte ich schon vor
10 Jahren Kenntnis gehabt über die in diesem knapp 250-seitigen Buch
ausführlich beschriebenen Mobbinghandlungen und den geeigneten
Reaktionsmöglichkeiten, ich hätte mir nicht nur einen Haufen leidvoller
Erfahrungen erspart, sondern auch ein umfangreiches Repertoire an
Hilfestellungen für andere erfahren. Daher betrachte ich dieses Buch als Pflichtlektüre
für PersonalvertreterInnen.
Es ist von einer
Richterin am Oberlandesgericht Wien und einem Mitglied des Senats für
Arbeitsrecht am Obersten Gerichtshof verfasst.
In vier Abschnitten
werden den LeseInnen alle relevanten Informationen zum Thema Mobbing zur
Kenntnis gebracht, 42 Fallbeispiele aus Österreich und Deutschland
veranschaulichen die strafrechtlichenen Aspekte.
Die AutorInnen
erläutern im Abschnitt A den Begriff Mobbing, beschreiben
Mobbinghandlungen, typisieren die geschätzten 8% EU ArbeitnehmerInnen, die
angeben, in den letzten 12 Monaten unter Mobbing gelitten zu haben, erklären
wirtschaftliche und gesundheitliche Folgen von Mobbing und betonen die
Bedeutung von Präventionsmaßnahmen.
Auf
über 120 Seiten werden im Abschnitt B Möglichkeiten der Reaktion
von Mobbing-Opfern angeführt, von Stopp-Signal setzen bis zum Strafprozess.
Im
Abschnitt C wird ArbeitgeberInnen / Vorgesetzten näher gebracht,
wie sie ihrer obligaten
Fürsorgepflicht nachkommen und geeignete Handlungen zur
Schadensbegrenzung
setzen
können. Tatenlosigkeit
kann zum vorzeitigen Austritt des Mobbingopfers aus dem Arbeitsverhältnis
führen und schadenersatzpflichtig sein.
Der
Abschnitt D führt Rechtsquellen an.
Angefügt
ist eine ausführliche Literaturliste sowie Adressen von Beratungsstellen und
nützlichen Internet-Links.
Ottilie Dicketmüller
Für
am Buch Interessierte gibt’s Seite 2+3 in
www.oeli-ug.at/mobbing.pdf die
Kurzversion einiger Themen: Begriffsdefinition, rechtliche Grundlagen, Mobbinghandlungen, gesundheitliche und
wirtschaftliche Folgen, Reaktionen der Mobbingopfer, Mediation, Zeitdruck
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Privatwirtschaft macht Schule
und warum wir davon wenig
halten. Ein Plädoyer gegen den Zeitgeist
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Andreas
Chvatal, chvatal@oeli-ug.at, HS-Lehrer in Wien, aktiv für apflug in Wien und ÖLI-UG
(APS-Bundesleitung)
Ziele der Bildung?
Erklärungen, wie die „Reformen“ Verbesserungen bringen werden? Das ist doch
längst überholt – für alle, die verhindern wol-len, dass darüber nachgedacht
wird.
Nur mehr die
unverbesserlichsten SozialromantikerInnen bestreiten heute, dass die Privatwirtschaft
(PW) das ultimative Best-Practice Modell der Menschheitsgeschichte ist.
Denn: Unternehmen und
Betriebe der PW müssten sich im freien Wettbewerb bewähren. Deshalb sind
Flexibilität, Innovationsbereitschaft und vor allem Effizienz die obersten Tugenden.
Um diesen gerecht zu werden, seien straffe Organisationsstrukturen unabdingbar.
Klare Hierarchien stellen sicher, dass die top-down Entscheidungen der Firmenleitungen
umgesetzt werden. Mittlere ManagerInnen, mit weitreichenden Befugnissen ausgestattet,
sorgen eigenverantwortlich dafür, dass ihre Abteilungen die vorgegebenen Ziele
erreichen. Die Zielvorgaben werden genau kontrolliert. Sind die Ergebnisse
nicht zufriedenstellend, werden die Zuständigen zur Verantwortung gezogen. Bringen
MitarbeiterInnen die erforderliche Leistung nicht, werden sie schnellstens
gekündigt.
Das Ziel von alldem
ist klarerweise ein möglichst hoher Profit. Daran sei nichts Verwerfliches. Die
PW erfülle die Nachfrage der KonsumentInnen und erhielte dafür ihren gerechten Gewinn.
Effizienz par excellence.
Daran könnten sich
andere Bereiche ein Beispiel nehmen. Zum Beispiel das österreichische
Schulsystem, welches – angeblich - ein Paradebeispiel für Ineffizienz ist.
Was es brauche, sei
eine Schulreform. Und was liegt näher, als sich bei der Reformarbeit am
Best-Practice Modell zu orientieren? Dementsprechend sind alle medial präsenten
Vorschläge zur Verbesserung der Schulqualität, von in der PW üblichen
Strategien abgeleitet.
Interessanterweise
sind diesen Reformideen niemals Erläuterungen beigefügt, wie(!) sie eine Verbesserung erzielen
würden. Ihr reibungsloses
Funktionieren wird als selbstverständlich angesehen.
Die Hitliste dieser
„Reformvorschläge“:
1)
Senkung der Personalkosten durch Arbeitszeiterhöhung und Gehaltsreduktion,
sowie ganztägige Anwesenheit der Lehrkräfte zum Zwecke besserer Kontrolle und
flexiblerer Einsatzmöglichkeit durch die DirketorInnen. (Neues LehrerInnen
Dienstrecht.)
2) Externe
Evaluierung durch
a)
Die PISA
Studie.
b)
Das
Zahlensammelsurium der OECD, welches eindeutig nicht als Studie gelten kann,
sondern bestenfalls als Auflistung von abgefragten(!) Daten der
Teilnehmerländer.
c)
Bildungsstandardstests,
die laut BM Schmied vorerst(!) nicht für Schulrankings verwendet werden.
3) Personalhoheit für
SchulleiterInnen, also das Recht, LehrerInnen anzustellen, aber auch zu
kündigen.
Ziemlich einfach gestrickte „Reformvorschläge“ erweisen sich als
argumentativ fast unantastbar
Vor allem die letzte Forderung
hat sich trotz hochgradiger Unausgegorenheit zu einer Art reformerischer Beschwörungsformel
entwickelt. Wohl deshalb, weil in ihrem Fall die Parallele zur PW besonders
leicht zu ziehen ist. In der PW sei es ganz normal, dass Vorgesetzte MitarbeiterInnen
anstellen und auch kündigen. Warum sollte dies nicht auch im Schulsystem die ersehnte
Qualitätsverbesserung bewirken? Wenn DirektorInnen endlich selbst kündigen
dürften, könnten sie MinderleisterInnen loswerden, wodurch schlagartig eine
Verbesserung der Unterrichtsqualität eintreten würde. So die landläufige
Vorstellung. Wie das funktionieren soll, wird natürlich nicht erklärt. Warum würden
die nicht(!) gekündigten LehrerInnen automatisch besser arbeiten?
Forderungen 1)-3)
kommen medial natürlich sehr gut an, was von PolitikerInnen und
„BildungsexpertInnen“ weidlich ausgenützt wird. Zwecks Profilierung werden
oberflächliche Wortspenden platziert, tiefergehende Überlegungen aber
unterbleiben. Wozu auch? Die Vorgangsweisen der PW werden ohnehin fast flächendeckend
akzeptiert, und mit ihnen die beschriebenen „Schulreformvorschläge“.
Kaum jemand
bezweifelt, dass Lösungsansätze der PW auch im Schulsystem erfolgreich wären.
Und zwar offensichtlich deshalb nicht, weil sich kaum jemand überlegt, wie
„Erfolg“ in bezug auf das Schulsystem definiert sein soll, und ob es sinnvoll
ist, einen Vergleich mit dem durch die Profitorientierung klar festgelegten
Erfolgsbegriff der PW anzustellen.
Was die Ziele des
Schulsystems sind, ist völlig offen. Im krassen Gegensatz zur PW.
Das heißt, das Ziel
des Schulsystems steht zwar in keinster Weise fest, PolitikerInnen und
„BildungsexpertInnen“ sind sich aber schon einig, dass es nur mit den Mitteln
der PW erreicht werden kann! Oh Ironie!
Normalerweise ein
klarer Fall von Zurück-an-den-Start, wo überlegt werden müsste, von welchem
Bildungsbegriff ausgegangen werden soll. Selbiges kommt für besagte
PolitikerInnen und „ExpertInnen“ natürlich nicht in Frage. Ob das Ziel der
österreichischen Schule etwa emanzipatorische Persönlichkeitsbildung oder
optimale Verwertbarkeit der AbgängerInnen im Produktionsprozess heißen soll,
ist für sie unwichtig. Denn ihr Ziel ist ihr Weg und der steht unverrückbar
fest: Machen wir alles so wie die PW und der Erfolg ist uns sicher. Auch wenn
wir noch nicht wissen, wie dieser Erfolg definiert sein soll.
Die sogenannte
„Schulreform“ soll offenbar neben der Weglassung jeglicher Erklärung ihrer
Funktionsweisen auch weitestgehend ohne Zielsetzungen auskommen! Trotzdem
werden die „Reformvorschläge“ von der Öffentlichkeit fast völlig unhinterfragt
akzeptiert.
Es ist den
„SchulreformerInnen“ offensichtlich gelungen, sich ein Definitionsmonopol zu
schaffen. Da ihre Vorschläge dem beschriebenen Schema immer entsprechen, sind
sie nur schwer angreifbar.
Nicht eben
erfreulich! Was tun? Fragen stellen! Schwachstellen und Ungereimtheiten der
„Reformvorschläge“ aufzeigen!
Beispiele:
- Wodurch würde
die Mehrbelastung der neuen LehrerrInnen
durch das neue Dienstrecht die Schulqualität verbessern?
- Anhand welcher
Kriterien würden direktoriale Personalhoheiten bestimmen, wer die schlechten
LehrerInnen sind?
- Wird es
Schulrankings auf Basis der Bildungsstandards geben oder nicht?
Und so weiter. (Fragen präzise formulieren und Kreidekreise
damit füllen.)
Außerdem muss gefragt werden, wo die Schulreformforderungen
geblieben sind:
+ Gesamtschule als wichtiger Reformschritt
+ Ganztägige Betreuung auf hohem Niveau
+ Masterniveau für alle PädagogInnen.
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Medien interessieren.
Die zielbewussten
„ReformerInnen“ werden natürlich auf diese Fragen nicht eingehen.Von ihnen gibt
es nur leere Phrasen, gedroschen in der Sicherheit ihres Definitionsmonopols.
Kurioserweise ist
gerade dies ein Lichtblick. Denn obwohl sie wie beschrieben agieren können,
sind Umsetzungserfolge der „ReformerInnen“ nicht vorhanden.
Das neue LehrerInnen
Dienstrecht wird seit mehr als einem Jahr mit der Gewerkschaft verhandelt. Zur
Personalhoheit der DirektorInnen gibt es nur rudimentäre Fantasien, aber keinerlei
konkrete Konzepte. Einzig die Bildungsstandards wurden implementiert – nach
einem knappen Jahrzehnt Vorbereitung.
Die Politik scheut
offenbar drastische Maßnahmen. Die Zwei-Stunden-mehr Aktion von 2009 wäre heute
undenkbar. Von „Expertenseite“ wird diese Unentschlossenheit heftig beklagt.
Allen voran „Experte“ Bernd Schilcher, der in einem Interview allen Ernstes
eine Aussetzung(!) der Demokratie(!) zum Zwecke der Umsetzung seiner „Schulreform“
fordert!
Wie kann es sein,
dass diese „Bildungsreform“ trotz eigentlich günstiger Rahmenbedingungen nicht
vom Fleck kommt? Um diese Frage einer Klärung zuzuführen, erscheint ein letzter
Seitenblick in Richtung PW angebracht. Dort wurde der Hemmschuh jeglichen
Fortschritts längst identifiziert: Die Gewerkschaften! Analog dazu sei laut
„schulreformerischem“ Definitionsmonopol denn auch die LehrerInnen-Gewerkschaft
hauptverantwortlich dafür, dass „Schulreformen“ nicht durchgeführt werden
können. Die Gewerkschaften beharrten, bar jeglicher sozialen Verantwortung, auf
der Aufrechterhaltung der „Privilegien“ der LehrerInnen.
Bei ausgeschaltetem
Monopol bleibt davon Folgendes übrig: Die Gewerkschaft ist dagegen, dass
LehrerInnen mehr arbeiten und weniger bezahlt bekommen sollen. Auch
willkürliche Kündigungen durch SchulleiterInnen lehnt sie ab. In der
“Schulreform“, die sie dadurch verhindert, gibt es keine pädagogischen Inhalte.
Leider wird das
Monopol eingeschaltet bleiben und verhindern, dass mehr objektive Sichtweisen
in die Diskussion um die Schulreform einfließen. Solange das der Fall ist, ist
die Rolle der Gewerkschaft von großer Bedeutung. Sollte die Politik wieder zum
Radikalismus des Jahres 2009 zurückkehren, wird nur die Gewerkschaft in der
Lage sein, dagegen reale Maßnahmen – nämlich gewerkschaftliche – zu setzen.
Dafür verdient sie weitgehende, vor allem aber kritische Unterstützung.
So ist es etwa
sinnlos, der Gewerkschaft zum jetztigen Zeitpunkt vorzuwerfen, dass der
Verhandlungstand zum neuen Dienstrecht geheimgehalten wird. Die Entscheidung dafür
fiel vor über einem Jahr und kann – obwohl wahrscheinlich nachteilig –
seriöserweise nicht rückgängig gemacht werden. Was aber allemal von unseren
InteressensvertretreInnen gefordert werden muss, ist eine gewerkschaftliche
Urabstimmung über ein zukünftiges Verhandlungergebnis.
Wenn eine Thematik so
schwierig ist, dass darüber mehr als ein Jahr geheim verhandelt werden muss,
dann wird sie wahrscheinlich tiefgreifende Veränderungen bringen. Die Gewerkschaft
wird gut daran tun, in diesem Fall die Meinung ihrer Mitlieder einzuholen.
Jedenfalls ist dies der sicherste Weg unschöne Kompromisse zu vermeiden.
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Z.B. auf www.oeli-ug.at :
News
klicken: oeli-ug.at/index.php?id=70
Landesschulinspektorin
klagt Lehrerin. Darf eine Lehrerin sagen, dass gemobbt wird? Wieder eine
Kündigung in Tirol.
ÖLI-Skriptum:
oeli-ug.at/?id=105:
In
Service/Dienstrecht steht in der rechten Spalte
unser bezüglich der Änderungen 2012 aktualisiertes 80-Seiten-Skriptum (Dienst-/Schul-/Besoldungs-/PV
-Recht) zum Herunterladen oder Bestellen auf Papier. Nun auch mit ÖBB-Preistabelle vor/seit 2.7.2012 für Reiserechnungen und den aktualisierten
Prüfungsgebühren.
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VS Fürling:
Geldpacklweitwurf
als
neue Sportdisziplin? Oder :
Wenn eine Hand nicht weiß, was die
andere tut
Die
Volksschule Fürling (Gemeinde Gutau, Bezirk Freistadt, OÖ) wurde vor kurzem mit
einem Aufwand von rund 830.000 Euro saniert und steht jetzt tipptopp da,
innovative Lernmethoden haben hier Tradition. Nun richtet das Land OÖ darüber,
sie zuzusperren. Man nennt dies Verwaltungsreform, ich nenne es anders.
Entweder hat man vor kurzem viel zuwe nig nachgedacht (teure Fahrlässigkeit auf
Kosten der SteuerzahlerInnen), oder man ist jetzt verrückt geworden (BSE). Beides
mehr als peinlich. – Fürling wird nicht der einzige Fall sein, dem Vernehmen
nach will man alle Schulen mit weniger als 30 SchülerInnen auflassen. Auskünfte
über günstige Immobilieninvestitionen: Land OÖ, Landhausplatz 1, 4021 Linz.
Infos
aus dieser lebendigen Schule: http://www.schulen.eduhi.at/vs.fuerling
Wilfried Mayr, mayr@oeli-ug.at
blau: Stammhaus
der VS,
gelb: Turnsaal, Kindergarten
Dienstrechtsverhandlungen
Wir von der ÖLI-UG meinen dazu:*)
LehrerInnen sind bereits jetzt massiv
überbelastet – wir brauchen daher eine Senkung
der Lehrverpflichtung!
Schulleitung auf Zeit und auf mehr
Personen verteilen: ja. Aber keine dubiosen (und teuren) Auswahlverfahren,
sondern Wahl an der Schule!
Fortbildung ist Teil unserer Arbeit, darf daher unsere Gesamtarbeitszeit nicht noch mehr erhöhen!
Wir brauchen nicht noch mehr Kontrollore,
Qualitätssicherer und Manager, sondern mehr
pädagogisches Personal und PsychologInnen und SozialarbeiterInnen.
*) Zitat aus dem Kreidekreis 7/2009. Aktuelle zwei A4-Seiten: www.oeli-ug.at/Dienstrecht.pdf
Anfragen und Infos: oeli@kreidekreis.net, www.oeli-ug.at
klimaneutral gedruckt. www.gutenberg.at
Einzahlungen
auf PSK-Konto der Österr. LehrerInnen Initiative, BIC: OPSKATWW, IBAN:
AT526000000078420320
€
...
Beitragswidmung
GÖD-Rechtsmittel (für unseren Kampf um Anerkennung als Fraktion in der GÖD,
siehe 2/2012)
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7,- für Kreidekreisabo / Jahr
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45,- für Mindestmitgliedsbeitrag / Jahr
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30,- Mitgliedsbeitrag / Monat inkl. Abo und Berufssrechtsschutz.
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