Liebe KollegInnen an Volks- und Hauptschulen!
Ein Brief aus der AHS für die gemeinsame Schule + ihre ausreichende Budgetierung
Eine demokratische, soziale und vom Bund mit den notwendigen Budgetmitteln ausgestattete Bildungsreform, ganztägige Gesamtschulen, gemeinsame LehrerInnenausbildung und L1-Bezahlung für alle LehrerInnen sind auch vielen engagierten AHS-LehrerInnen ein Anliegen. Wir ÖLI-UGs sind dafür bei den AHS-Personalvertretungswahlen von der FCG/ÖVP-Fraktion als „Standesverräter“ beschimpft und trotzdem von 22 Prozent der KollegInnen zur zweitstärksten Fraktion gewählt worden.
Wir haben die schlechten Erfahrungen mit den Einsparungen der Gehrer-Jahre und auch die Sparvorhaben von Pröll und Schmied 2009 nicht vergessen. Das geplante Bildungssparbudget 2010-2014 der Regierung ist aber trotzdem keine Naturgesetz. ÖGB, AK und Sozialpartner haben Einspruch angemeldet. Auch die Bundeskonferenz der GÖD. Es liegt auch an uns.
Keine Angst vor Reformen - Her mit der Bildungsmilliarde!
Während sich die fünf FCG/ÖVP-geführten LehrerInnengewerkschaften der GÖD noch immer zu keinen gemeinsamen Aktivitäten für ein neues, unserer sich verändernden Arbeit entsprechendes und alle LehrerInnenarbeit bezahlendes LehrerInnendienst- und Besoldungsrecht, für bessere Arbeits- und Lernbedingungen an allen Schulen, für eine gemeinsame Universitäts-Ausbildung (Forschung UND Praxis, Master-Abschluss vor dem Berufseintritt) aufraffen wollen, haben sich in der ÖVP Gesamtschul-BefürworterInnen zu Wort gemeldet, ohne die göd.FCG zu fragen. Diesmal sind sie nicht zu überhören. Gemeinsame Schule, Ganztagsschulen, individuelle Förderung statt der unsozialen Selektion nach Wohnort und Status der Eltern sind für die Wissenschaftsministerin, für Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung längst notwendig und auf einmal auch für ÖVP-Landespolitiker wie den LSR-Präsidenten Enzenhofer eine Option.
9 Gebote für eine Schule der 10- bis 14/15-Jährigen
In OÖ hat sich auf Einladung der Werkstatt für Frieden und Solidarität der langjährige Direktor der Pädagogischen Akademie der Diözese Linz, Rupert Vierlinger, zu Wort gemeldet. Seinen 9 Geboten für eine menschenfreundliche Schule der 10- bis 14/15-Jährigen schließen wir parteiunabhängigen AHS-LehrerInnen uns gerne an:
1. Du sollst nicht Ungerechtigkeit treiben!
2. Du sollst keinem Schüler und keiner Schülerin das Gefühl geben, dass er unerwünscht ist!
3. Du sollst dem Lernenden nicht das Vorbild rauben!
4. Du sollst dem Lehrer und der Lehrerin kein Alibi für uniformierenden Unterricht geben!
5. Du sollst die LehrerInnen keinen unpädagogischen Systemzwängen aussetzen!
6. Du sollst die LehrerInnen vor Verhältnissen schützen, die ihr pädagogisches Taktgefühl schädigen!
7. Du sollst nicht zur Hoffart verführen! (Das ständische Denken! Mein Kind nicht neben …)
8. Du sollst deinen SchülerInnen und ihren Eltern nicht erlauben, sich auf Kosten anderer Vorteile zu verschaffen!
9. Du sollst dich dafür einsetzen, dass per Gesetz allen SchülerInnen die Chancengerechtigkeit garantiert wird!
Als GewerkschafterInnen der ÖLI-UG ergänzen wir:
10. Keine Angst vor der Gesamtschule - Her mit der Bildungsmilliarde!
Gemeinsam mit ÖGB und Sozialpartnern fürs Aufschnüren des Finanzrahmengesetzes der Bundesregierung und für die Rücknahme der geplanten Kürzungen im Bildungsbereich:
Für ein Konjunkturpaket Bildung, Gesundheit und Soziales!
Glück auf!
Reinhart Sellner – Ingrid Kalchmair – Christian Schwaiger
VertreterInnen der ÖLI-UG in der Bundesvertretung AHS und im Zentralausschuss AHS, sellner@oeli-ug.at, www.oeli-ug.at