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15.12.2024 : 0:48 : +0100

Presseaussendung der Unabhängigen GewerkschafterInnen für mehr Zeit und Personal für Schulqualität und gegen Finanzierung von Dienstrechtsreformen durch Arbeitszeiterhöhung

„Geheimverhandlungen“ Heinisch-Hosek – Neugebauer: Regierung will neues LehrerInnendienstrecht noch vor den Wahlen

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Utl: UGöd will mehr Zeit und Personal für individuelles Fördern, für Unterrichts- und Schulqualität und lehnt daher die Finanzierung notwendiger Dienstrechtsreformen durch Arbeitszeiterhöhungen ab: Bildung kostet. Attraktive Einstiegsgehälter im öffentlichen Dienst sind überfällig.

Während die Regierung nach der Heeresvolksbefragung „ihr“ Lehrerdienstrecht mit Geheimverhandlungen doch auf Schiene bringen will (http://kurier.at/politik/inland/lehrerdienstrecht-geheimgespraeche-zur-rettung-der-schulreform/2.771.126) und die GÖD-Dienstrechtsverhandler weiterhin Geheimhaltung üben, gehen die Unabhängigen GewerkschafterInnen an die Öffentlichkeit:

Gehaltserhöhung für die Einstiegsjahre – Arbeitszeiterhöhung lebenslänglich?
Die von der Regierung vorgeschlagenen Arbeitszeiterhöhung von 24 statt dzt. 20 Norm-Wochenstunden Unterricht sind den LehrerInnen und ihren SchülerInnen nicht zumutbar. Denn der im Mai 2012 vorgelegte Regierungsentwurf sieht als weitere Verschärfung der Arbeitszeitbelastung die Herausnahme der Vor-/Nachbereitung+Korrekturarbeit aus der Wochenarbeitszeit vor. Diese notwendigen Arbeiten sollen künftig nur mehr „cash“ abgegolten werden: z.B. wenn dzt. im Fachunterricht 18 Deutsch-Stunden in 5 oder mehr Klassen für wenigstens 120 SchülerInnen gehalten werden, sollen es künftig 24, bzw. wenn eine Maturaklasse dabei ist, 25 Deutsch-Stunden sein, d.h. plus sieben Wochenstunden oder mindestens zwei Klassen mit 50 und mehr zusätzlichen SchülerInnen. Individuelle Förderung schaut anders aus!
Ein zeitgemäßes, die notwendigen Tätigkeiten der LehrerInnen abbildendes Dienstrecht muss neben den Unterrichtsstunden auch die vielen, nach Schule und LehrerIn unterschiedlichen Leistungen außerhalb des Klassenzimmers als Arbeitszeit ausweisen und anerkennen.
Die angekündigten höheren Einstiegs-/Anfangsgehälter bei gleichbleibender Lebensverdienstsumme zahlen sich die LehrerInnen in Form von niedrigeren Mittel-/Endbezügen selber, sind also kein „Ausgleich“ für unzumutbare Mehr- und Überbelastung.
Wenn der Dienstgebers glaubt, dass mit neuen Gehaltskurven Arbeitszeiterhöhungen und das Streichen von Arbeitsplätzen im öffentlichen Dienst durchgesetzt werden können, werden ihn solidarische Kampfmaßnahmen von GÖD und ÖGB vom Gegenteil überzeugen.

Unterstützungspersonal bringt LehrerInnen nur wenig Arbeitszeit-Entlastung
Das vom Dienstgeber versprochene Personal entlastet die Verwaltung (Schulleitung/Sekretariat) und konkret vor allem Erziehungsberechtigte bzw. SchülerInnen, weil professionelle Sozialarbeit, Sonderpädagogik, Psychologie von weiter entfernten Schul- und anderen Behörden an die Schule verlagert und daher mit weniger Zeitaufwand erreichbar wird. Wenig konkrete Entlastung gibt es für die LehrerInnen, denn eine Abgabe von in Zeit messbaren LehrerInnenätigkeiten an das Unterstützungspersonal ist nur evt. für Schulbibliothek, EDV-Netzwerk und in der Nachmittagsbetreuung möglich. Alle anderen, ständig zunehmenden Tätigkeiten werden dzt. nicht mehr durch die entsprechende Reduzierung der Unterrichtsverpflichtung abgegolten. Das Nichtanerkennen der nicht-unterrichtlichen Arbeitszeit hat in den letzten 15 Jahren zu einer faktischen Arbeitszeiterhöhung und zunehmend zur Überbelastung von LehrerInnen geführt und zum Anstieg von Burnout.

Forderungen der UGöd:

Arbeitsplätze statt Arbeitszeiterhöhung! SchülerInnen brauchen mehr PädagogInnen und keine überlasteten MehrarbeiterInnen. Die UGöd fordern im ArbeitnehmerInnen-Interesse der LehrerInnen und im Interesse der Qualität von Schule und Schulreform die Anerkennung aller von LehrerInnen zu leistenden Tätigkeiten als Teil der Wochenarbeitszeit, die im öffentlichen Dienst immer noch 40 Stunden beträgt.
Anhebung der Anfangsbezüge! Die Unabhängige GewerkschafterInnen unterstützen die GÖD-Forderung nach Umschichtung der Lebensverdienstsumme zugunsten der BerufseinsteigerInnen im öffentlichen Dienst. Sie werden durch entsprechend verringerte Endbezüge ausgeglichen und sind daher kein Vehikel zum Drücken von Personalkosten durch eine lebenslängliche Arbeitszeiterhöhung.

Für die Unabhängigen GewerkschafterInnen in der GÖD
Beate Neunteufel-Zechner, Reinhart Sellner
www.ugoed.at ,office@ugoed.org,
Rückfragen: sellner@oeli-ug.at, 0676 3437521

24.01.2013 13:51 Alter: 12 Jahre